Zielgruppe: Lehramtsstudierende des Master of Education (alle Fächer), Universität sowie Pädagogische Hochschule Heidelberg
Entwicklung: Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie an der Universität Heidelberg
Projektstart und Förderung: seit 2012
Weiterentwicklung der Lehrausbildung in Heidelberg - Studienangebote zu "Deutsch als Zweitsprache" (Grundqualifikation und Studienschwerpunkt)
Am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (IDF) ist der Gegenstandsbereich Deutsch als Zweitsprache in Forschung, Lehre und praxisorientierter Projektarbeit fest verankert: Zum Wintersemester 2012 wurde der Masterstudiengang Deutsch als Zweitsprache (DaZ) installiert, dem die 2011 eingerichtete Stiftungs-Junior-Professur für Deutsch als Zweitsprache zugewiesen ist. Ein enger Bezug zu Förderpraxis und empirischer Forschung ist durch das langjährige Sprachförderprojekt Deutsch für den Schulstart gegeben, in dessen Rahmen eine enge Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg etabliert werden konnte. Gemeinsame Lehrveranstaltungen und das VerbundprojektDurchgängige Sprachförderung" spiegeln diese fruchtbare Zusammenarbeit zwischen IDF und PH Heidelberg wider. Anknüpfend an die Empfehlungen der Expertenkommission zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung in Baden-Württemberg (2013) will das IDF auf dieser breiten Grundlage dem Bedürfnis nach Professionalisierung der zukünftigen Lehrkräfte im Umgang mit einer sprachlich heterogenen Schülerschaft Rechnung tragen. Ausgehend von der neuen Konzeption der Lehrerausbildung in Baden-Württemberg kann Ausbildungsbedarf auf zwei Ebenen festgestellt werden:
1. Grundqualifikation Deutsch als Zweitsprache
Im Umfang von 8 Leistungspunkten werden die Studierenden des neu einzurichtenden Master of Education Einblick in die grundlegenden Zusammenhänge zwischen psycholinguistischer, diagnostischer und sprachdidaktischer Forschung und Förderpraxis erhalten. Ziel ist eine Sensibilisierung für die spezifischen sprachlichen Hürden, denen sich Zweitsprachlerner (oft unerkannt) im schulischen Kontext gegenübergestellt sehen und die in den verschiedenen Fächern zu Minderleistungen und Scheitern führen können. Die Studierenden aller Schulfächer sollen so in die Lage versetzt werden, bei der Vermittlung der Fachinhalte didaktische Anpassungen vorzunehmen, die sowohl dem besseren Verständnis des Unterrichtsinhalts als auch der Entwicklung der Sprachkompetenz mehrsprachiger Schülerinnen und Schüler dienlich sind (sprachsensibler Fachunterricht).
2. Studienschwerpunkt Deutsch als Zweitsprache
Eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Gegenstandsbereich Deutsch als Zweitsprache erfolgt mit dem Ziel der Ausbildung von hochspezialisierten DaZ-Beraterinnen, die quer zu den Schulfächern Lehrkräfte in der sprachsensiblen Anpassung des Fachunterrichts beraten, die gesamtschulische Konzeption, Umsetzung und Evaluation von Förder- und Diagnosemaßnahmen koordiniert und das Kollegium über DaZ-Fortbildungen weiterqualifizieren (Querschnittsaufgaben in Unterrichts- und Schulentwicklungsteams). ln Anlehnung an den strukturellen Status des Studienschwerpunkts Sonderpädagogik soll der Studienschwerpunkt Deutsch als Zweitsprache mindestens 100 Leistungspunkte umfassen. Während sich die unter 1. beschriebene Grundqualifikation bereits in der Konzeptionsphase befindet, liegt zum Studienschwerpunkt Deutsch als Zweitsprache noch kein eindeutiges Votum seitens der Hochschulen vor.